So wurde sie geboren
 
 
Erste deutliche Anzeichen, dass Felicitas sich auf den Weg machen wollte gab es am Samstag den 29.09.2007.
Ab morgens um 5h hatte Mama deutliche Wehen, die allerdings noch relativ kurz waren und in unregelmäßigen Abständen kamen. Sie blieben den ganzen Tag über, veränderten sich aber kaum. Selbst ein Bad brachte keine Klarheit, ob es nun los ginge oder nicht.
Gegen 18h kam Hebamme Susanne Weiß vorbei und untersuchte Mama. Dabei stellte sich heraus, dass es, auch wenn sie schon unangenehm waren, keine Geburtswehen waren.
Mama versuchte den Rat der Hebamme zu befolgen und sich gut auszuruhen, denn lange würde das Baby wohl nicht mehr im Bauch bleiben.
Kaum war die Hebamme gegangen veränderten sich die Wehen. Mama merkte, die bewirkten jetzt etwas. Noch waren die Abstände aber groß und gegen 22h ging Mama ins Bett, in der Hoffnung noch eine Nacht schlafen zu können.
Letztlich döste sie aber höchstens vor sich hin, denn spätestens ab 1h waren die Wehen so stark, dass Mama sie veratmen musste. Sie kamen in etwa 10-Minuten-Abständen.
In unterschiedlichsten Stellungen im Bett, auf dem Boden über dem Petziball oder stehend und laufend in der Küche arbeitete sich Mama von Wehe zu Wehe.
Ab 5h kamen die Wehen in immer kürzeren Abständen und Mama weckte Papa auf.
Die Hebamme wurde angerufen und man verabredete sich in der Klinik.
Opa machte sich aus Adelschlag auf den Weg, um für Armin da zu sein.
Gegen 7h kam Mama dann im Kreissaal an. Die Hebamme hatte schon alles vorbereitet.
Ein CTG ergab, dem Baby ging es gut. Der Ultraschall ergab auch nichts Hinderliches. So konnte Mama in die Gebärwanne.
Dort wurden die Wehen stärker und regelmäßiger - es ging voran.
Gegen 10:50h platzte in der Wanne die Fruchtblase.
Papa stand Mama die ganze Zeit zur Seite, gab ihr zu Trinken, hielt ihre Hand, redete mit ihr.
Nun ging es aber irgendwie nicht mehr voran.
Mama fror in der Wanne und die Wehen wurden weniger.
Also wurde beschlossen, dass eine PDA gelegt würde und mit einem Wehentropf nachgeholfen würde.
Schon bald war Mama quasi schmerzfrei.
Der Muttermund war vollständig eröffnet und das Baby lag auch in der besten Position. Das Kleine versuchte ganz in das Becken zu rutschen, was ihm aber nicht gelang. Das Köpfchen trat einfach nicht tiefer.
Nun begannen in den Wehen die Herztöne des Babys abzufallen und es wurde klar, dass es nicht auf natürlichem Wege geboren werden könnte.
Die PDA wurde aufgespritzt und Mama für den OP vorbereitet.
Von da an dauerte es nicht mehr lange und Felicitas tat ihren ersten Schrei. Sie wurde in ein Tuch geschlagen und Mama auf die Schulter gelegt. Papa war natürlich auch die ganze Zeit dabei und so fand ein erstes ausführliches Beschnuppern und Befühlen statt während die Operation beendet wurde.
Papa wartete dann mit Felicitas kuschelnd im Kreissaal, während Mama noch im Aufwachraum beobachtet wurde.
Als alle drei wieder vereint waren, konnte Felicitas das erste Mal bei Mama trinken und Mama ihre Tochter, die noch immer nackt war, ausführlich kennenlernen und streicheln.
Papa holte dann Armin und Opa von zuhause ab, so dass auch die beiden die neue Erdenbürgerin begrüßen konnten.
Nach 2 Stunden kamen Mama und Felicitas auf ihr Zimmer.
Bereits am 3. Oktober, dem errechneten Geburtstermin, konnten beide das Krankenhaus verlassen und endlich wieder nach Hause zu Papa und Armin.